Öffentliches Beschaffungswesen: Was sind die Vorteile eines Verfahrens?
Das Öffentliche Beschaffungswesen kann zeitaufwendig, kostspielig und nicht ohne Risiken sein. Aber wie sieht es mit den Vorteilen aus? Grégoire Mottier, einer unserer Spezialisten auf diesem Gebiet, gibt Ihnen einen Überblick über die Vorteile.
Die Vergabe von Bauprojekten oder der Kauf von Dienstleistungen und Lieferungen nach den Regeln des Öffentlichen Beschaffungswesens kann viele Mehrwerte mit sich bringen, die für alle öffentlichen Körperschaften und andere Auftraggeber gelten. Wir möchten Ihnen hier einen Überblick über die positiven Aspekte dieser Art von Verfahren geben, die allzu oft nur als Zwang angesehen werden.
Die Vorteile eines Öffentlichen Beschaffungswesens
Im Folgenden finden Sie die verschiedenen positiven Elemente eines solchen Verfahrens, die wir identifizieren konnten. Bitte beachten Sie, dass diese Punkte ohne besondere Klassifizierung oder Anspruch auf Vollständigkeit aufgeführt werden:
Transparenz und Gleichbehandlung
Das Verfahren gewährleistet Transparenz und Gleichbehandlung bei den Kaufentscheidungen und vermeidet den Verdacht auf Günstlingswirtschaft oder Korruption. Die Veröffentlichung aller „Spielregeln“ im Voraus ist der beste Weg, um eine einfache Fortsetzung wiederholter Käufe zu vermeiden, die einen bestimmten Partner begünstigen würde.
Erhöhter Wettbewerb
Die Öffnung einer Ausschreibung für mehrere Anbieter fördert den Wettbewerb und kann zu besseren Angeboten führen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein so genanntes „offenes“ Verfahren mit Veröffentlichung auf der SIMAP.CH Plattform verwendet wird. Die zwischen allen Bietern geteilte Ungewissheit über die Ergebnisse der Ausschreibung ist eindeutig geeignet, die erworbenen Leistungen zu optimieren, sei es in Bezug auf den Preis oder qualitative Aspekte. Daher wird das Ziel der wirtschaftlichen Effizienz des Öffentlichen Beschaffungswesens in den meisten Fällen erreicht, vorausgesetzt, die Unterlagen (Leistungsbeschreibung und Verwaltungsbedingungen) sind gut ausgearbeitet.
Bildverstärkung
Die Einhaltung der Regeln des Öffentlichen Beschaffungswesens zeigt den Willen, sich für eine verantwortungsvolle und ethische Verwaltung zu engagieren. In einem Kontext, in dem die Kriterien für Angebote, die Aspekte der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigen, aktuell sind, ist ein Öffentliches Beschaffungswesen ein konkreter Beweis für den Wunsch, verantwortungsvoll einzukaufen und Projekte in Übereinstimmung mit diesen Werten durchzuführen.
Größere Vielfalt an Anbietern
Ein Öffentliches Beschaffungswesen ermöglicht den Zugang zu einem diversifizierten Netzwerk von Anbietern, bricht mit manchmal tief verwurzelten Einkaufsgewohnheiten und fördert so die Entstehung neuer Partnerschaften. Gleichzeitig wird am Ende des Vertragszeitraums häufig ein Qualitätsverlust festgestellt. Die Hinterfragung einer Leistung ist auch in diesem Punkt ein wirksames Instrument, entweder um einen besseren Anbieter zu finden oder um den bestehenden Partner zu ermutigen, sein Angebot in wirtschaftlicher oder qualitativer Hinsicht zu verbessern.
Risikomanagement
Das Öffentliche Beschaffungswesen beinhaltet oft Zuschlagskriterien, die das Risiko durch die Auswahl zuverlässiger Partner minimieren. Diese Kriterien beziehen sich auf den qualitativen Teil, aber auch auf Aspekte der Solvenz und der finanziellen Nachhaltigkeit der Bieter. In diesem Zusammenhang empfehlen wir dringend, in der Vorbereitungsphase eines Angebotsverfahrens eine formalisierte Identifizierung der mit einem Verfahren verbundenen Risiken vorzunehmen (Risiken von Beschwerdeverfahren und deren Folgen, Risiken im Zusammenhang mit der Abfassung des Lastenhefts und viele andere). Dies ist auch für die Wahrung des Images der Beteiligten/Organisatoren innerhalb einer öffentlichen Körperschaft oder einer anderen Einheit, die dem Öffentlichen Beschaffungswesen unterliegt, von großer Bedeutung.
Unabhängigkeit und Schutz
Nicht zuletzt schützt die Transparenz bei der Durchführung eines Verfahrens die wichtigsten Interessengruppen vor internem Druck, ein bestimmtes Unternehmen zu bevorzugen, oder vor externem Druck, z.B. aufgrund persönlicher oder politischer Verbindungen. Die Entscheidung, im Rahmen eines Öffentlichen Beschaffungswesens zu handeln, ist in solchen Situationen eine einfache und ideale Antwort, die keiner weiteren Rechtfertigung bedarf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jeder, der diese Regeln befolgt, dazu beiträgt, die Integrität des öffentlichen Beschaffungsprozesses zu wahren und das Vertrauen der Bürger zu stärken. Die Anwendung dieser Verfahren ermöglicht ein ruhiges Arbeiten, frei von subjektivem Druck, und gewährleistet optimale Entscheidungen zum Wohle aller Beteiligten, einschließlich der Bürger und Steuerzahler.
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